Sämtliche auf dieser Seite genannten Pferdekrankheiten und viele weitere können durch eine Pferdehaaranalyse aufgedeckt werden. Häufig lassen sich Erkrankungen bereits im Frühstadium erkennen. Eine Haaranalyse kann zudem auf Veranlagungen hinweisen, auch wenn das Pferd derzeit keine Symptome zeigt. So lässt sich beispielsweise feststellen, ob bei einem Pferd eine Veranlagung für Lungenbluten besteht.
Atemwegsprobleme
- Equines Asthma
- RAO (Recurrent Airway Obstruction)
- EIPH (Exercise Induced Pulmonary Hemorrage) / Lungenbluten
Lahmheiten
Tumore
Ohrenentzündung
Magengeschwüre
Herzerkrankungen
Knieprobleme
Cushing-Syndrom (ECS)
Ein kleines “Lexikon” bezüglich der Pferdekrankheiten ist hier zu finden.
Sie haben eine Vermutung, welche Krankheit bei Ihrem Pferd vorliegen könnte, benötigen jedoch eine zusätzlich Absicherung? Kontaktieren Sie in einem solchen Fall den Tiertherapeuten direkt unter 0171-578 3744.
Equines Asthma
Bei dieser Erkrankung handelt es sich um einen Oberbegriff für verschiedene nichtinfektiöse Erkrankungen der tiefen Atemwege wie IAD (Inflammatory Airway Disease) und RAO (Recurrent Airway Obstruction). Besonders bei Stallhaltung sind Atemwegsprobleme häufig; Schätzungen zufolge ist etwa jedes zweite Pferd betroffen. Ursache sind oft staubige, schlecht belüftete Stallluft, die die Lunge belastet.
Klinisch zeigt sich die Erkrankung vor allem durch verminderte Leistungsfähigkeit: Pferde, die viel Sauerstoff benötigen, werden schneller langsamer (z. B. Rennpferde bereits nach kurzer Distanz), oder Springpferde machen gegen Ende des Parcours mehr Fehler. Bei Freizeitpferden, die nur selten gefordert werden, bleibt die Erkrankung deshalb häufig unentdeckt. Etwa 40 % der betroffenen Pferde zeigen keinen Husten, obwohl Husten wichtig für die Reinigung der Atemwege wäre. Häufig wird bei Leistungsabfall fälschlich Kortison in die Gelenke gespritzt, was die Ursache nicht behebt.
RAO (Recurrent Airway Obstruction) / COB
Diese Erkrankung wird häufig als COB (Chronisch Obstruktive Bronchitis) bezeichnet. Die genauen Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt, doch gilt weithin, dass mehrere Faktoren zusammenwirken können. Ein wesentlicher Auslöser ist das Einatmen belasteter Luft. Typische Belastungen in Stall- und Haltungsumgebungen sind Stallstaub, Futtermittel- und Einstreupartikel, Hausstaubmilben sowie Pilz- und Schimmelsporen. Auch frühere Virusinfektionen können die Atemwege sensibilisieren und langfristig zu einer Überempfindlichkeit oder chronischen Entzündungsreaktion führen. In Einzelfällen können zudem Pollenallergien oder andere allergische Reaktionen eine Rolle spielen.
Risikofaktoren sind vor allem mangelnde Belüftung, hohe Staubbelastung durch Heu- oder Strohfütterung, feuchte Einstreu und ungünstige Stallklimabedingungen. Genetische Veranlagungen und das Alter des Pferdes können die Anfälligkeit ebenfalls beeinflussen. Klinisch führt die lang anhaltende Reizung der Atemwege zu Verengungen, vermehrter Schleimbildung und einer eingeschränkten Lungenfunktion, was sich in Leistungsabfall, Atemgeräuschen oder in schweren Fällen auch in Atemnot äußern kann.
Vorbeugung und Management umfassen Verbesserungen der Stallhygiene und Belüftung, staubarme Fütterungs- und Einstreutechniken (z. B. feuchtes Heu, Pellets, staubarmes Einstreu), regelmäßige Kontrolle auf Schimmelbefall sowie individuelles Gesundheitsmonitoring. Bei Verdacht auf COB sind Abklärungen, z. B. mittels Haaranalyse sinnvoll, um Ursachen zu identifizieren und eine gezielte Therapie bzw. Umstellungsmaßnahmen einzuleiten.
EIPH (Exercise Induced Pulmonary Hemorrage) / Lungenbluten
Bei dieser Form spricht man von belastungsinduziertem Lungenbluten (EIPH). Auslöser ist meist eine starke Beanspruchung der Lunge, wie sie bei Renn‑ und Turnierpferden durch schnelles, tiefes Atmen während Rennen oder Parcours entsteht. Auch eine genetische Veranlagung kann die Wahrscheinlichkeit für EIPH erhöhen.
Nasenbluten ist das auffälligste Zeichen, kommt jedoch nur bei bis zu etwa 10 % der betroffenen Pferde vor. Häufiger sind Leistungseinbußen, erschwerte Atmung und vermehrtes Abschlucken während oder nach Belastung. Die standardmäßige Diagnose erfolgt durch Tracheobronchoskopie, bei der ein mehr oder weniger ausgeprägter Blutstrom aus den Hauptbronchien sichtbar wird. Da die Tracheobronchoskopie jedoch falsche Negative liefern kann und die Untersuchung mit erheblicher Belastung für das Tier verbunden ist, kommen ergänzende Verfahren in Betracht.
Eine schonendere und ergänzende Methode ist die Haaranalyse: Sie kann Hinweise darauf geben, ob ein Pferd aktuell oder in der Vergangenheit Lungenbluten hatte und zusätzlich eine genetische Disposition erkennen lassen. Eine positive genetische Prädisposition bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass das Pferd später EIPH entwickeln wird — entscheidend sind auch Umfang und Art der Belastungen, denen das Tier ausgesetzt wird.
Hufgelenksentzündung
Offensichtliche Verletzungen wie Entzündungen nach Nageltritten werden in der Regel schnell erkannt, weil die betroffenen Pferde deutlich lahmen oder akute Schwellungen und Schmerzen zeigen. Deutlich schwerer zu diagnostizieren sind jedoch chronische Entzündungsprozesse, die sich durch wiederholte Überlastung, ungeeignete Hufbearbeitung oder anatomische Fehlstellungen entwickeln. Solche langdauernden Reizungen führen oft zu Knochenneubildungen (Osteophyten) und Vernarbungen im Bereich des Gelenks, die die normale Beweglichkeit einschränken und langfristig zu Schmerzen und Funktionsverlust führen können.
Besonders kritisch ist die Hufgelenksentzündung (betroffen sind z. B. Huf-, Strahl- und Kronbein), da sie häufig schleichend verläuft und daher leicht übersehen wird. Viele Lahmheiten treten zunächst nur gering ausgeprägt auf und werden von Besitzern oder Reitern als vorübergehende Leistungsschwäche fehlgedeutet. Bei Hufgelenks- und auch Hufrollenentzündungen sind oft beide Vorder- oder beide Hinterbeine betroffen. Diese Bilateralität erschwert die Erkennung: Ein Pferd mit Schmerz an nur einem Bein entlastet dieses deutlich und stützt sich auf das gesunde Bein — diese typische Entlastungshaltung macht die Seite des Problems leichter sichtbar. Sind jedoch beide gleichartige Beine betroffen, kann das Pferd nicht mehr „ausweichen“ und zeigt daher unter Umständen nur subtile Gangbildveränderungen, verkürzte Schritte oder eine allgemeine „Unbehaglichkeit“, die leicht übersehen werden.
Weitere Ursachen, die das Erkennen erschweren, sind wechselnde Lahmheitsgrade (Besserung an ruhigen Tagen, Verschlechterung unter Belastung), kompensatorische Belastungsmuster (Überbelastung der Gegenseite) und unspezifische Symptome wie Abnahme der Leistungsbereitschaft oder verändertes Verhalten beim Aufwärmen. Deshalb ist bei anhaltender oder wiederkehrender Unsicherheit im Gangbild eine gezielte Diagnostik wichtig: gründliche klinische Untersuchung, lokaler Schmerztest (z. B. Flexionstests), gezielte Lahmheitslokalisation durch Nerven- oder Gelenkanästhesien sowie bildgebende Verfahren (Röntgenaufnahmen, Ultraschall, ggf. MRT/CT), um knöcherne Veränderungen, Gelenkergüsse oder Weichteilschäden zu identifizieren.
Gelenkchip
Andere Bezeichnungen für einen Gelenkchip sind „Gelenksmaus“ oder „Knochensplitter im Gelenk“. Der Fachbegriff lautet Osteochondrosis dissecans (OCD). Dabei handelt es sich um eine Entwicklungsstörung des Knochens und Knorpels, nicht um eine Folge von Trauma. Der Gelenkknorpel bildet sich bei jungen Pferden bis etwa zum 1,5. Lebensjahr; da Knorpel nicht durchblutet ist, wird er über Diffusion aus der Gelenkflüssigkeit mit Nährstoffen versorgt. Reichen diese Nährstoffe nicht aus, können sich Entwicklungsstörungen einstellen, durch die sich Knorpelschuppen ablösen und als „Chips“ im Gelenk liegen bleiben.
Diese Ablösungen verursachen Schmerzen und können Lahmheit hervorrufen. Häufig betroffen sind Sprung-, Fessel-, Huf- und Kniegelenk; seltener auch Halswirbelgelenke. Die Krankheit verläuft oft schleichend und wird teilweise zufällig entdeckt. Mögliche Hinweise auf einen Gelenkchip sind: Lahmheit, Schwellung oder Füllung des Gelenks, Steifigkeit, wiederkehrende Gelenkentzündungen, Verdickungen und Schmerzen.
Malignes Lymphom
Grundsätzlich unterscheidet man bei Tumoren zwischen malignen (bösartigen) und benignen (gutartigen) Neubildungen. Das maligne Lymphom gehört zu den fünf am häufigsten auftretenden Tumorformen beim Pferd. Ein Problem in der praktischen Erkennung ist, dass Pferde Schmerzen und Krankheitssymptome oft zurückhalten; daher wird ein Lymphom häufig erst in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert.
Klinische Hinweise:
- Allgemeinzustand:
Betroffene Pferde wirken häufig abgeschlagen, antriebslos oder schnell ermüdet. Das Leistungsvermögen nimmt ab. - Futteraufnahme:
Appetitminderung oder wechselnder Fressverhalten sind häufige, aber unspezifische Zeichen. - Körperliche Veränderungen:
Gewichtsverlust trotz unveränderter Fütterung kann auftreten. Ebenso können Flüssigkeitseinlagerungen im Bauchraum (Aszites) sichtbar werden, was sich als Anschwellen des Bauchumfangs zeigt. - Temperatur:
Die Messung der Körpertemperatur liefert keine verlässliche Diagnostik, da die normale Pferdetemperatur tagesabhängig und situationsabhängig schwanken kann (typisch etwa 38,5 °C bis 39 °C). Ein leicht erhöhter Wert allein ist daher nicht beweisend für ein Lymphom. - Lymphknoten:
Vergrößerte Lymphknoten sind ein wichtiges Zeichen, treten aber nicht immer auf oder werden von Besitzern leicht übersehen. - Unspezifische Symptome:
Wiederkehrende Infekte, Atemwegsbeschwerden, Schwellungen an verschiedenen Körperstellen oder Verhaltensänderungen können ebenfalls Hinweise sein.
Diagnostik und weiteres Vorgehen:
- Bei Verdacht sollte eine gründliche klinische Untersuchung durch den Tierarzt erfolgen, inklusive Abtasten der Lymphknoten.
- Laboruntersuchungen (Blutbild, Biochemie) können Hinweise liefern, sind aber nicht immer eindeutig.
- Bildgebende Verfahren (Ultraschall, Röntgen) helfen, innere Veränderungen wie vergrößerte Lymphknoten oder Aszites zu erkennen.
- Die eindeutige Diagnose erfolgt meist durch zytologische oder histologische Untersuchung von Feinnadelaspiraten oder Biopsien.
- Bei bestätigtem Lymphom wird das weitere Vorgehen individuell abgestimmt (Staging, Therapieoptionen, Prognosegespräch).
Wichtig: Wegen der oft unspezifischen Symptome sollte bei anhaltender oder sich verschlechternder Allgemeinverfassung des Pferdes frühzeitig ein Tierarzt zugezogen werden, um eine gezielte Diagnostik einzuleiten und mögliche Differentialdiagnosen auszuschließen.
Otitis media (Mittelohrentzündung)
Otitis media bezeichnet eine Entzündung des Mittelohrs, die sich in manchen Fällen bis in den Luftsack ausweiten kann. Häufige Auslöser sind ein Riss des Trommelfells; eine Beteiligung von Mikroorganismen kommt seltener vor.
Typische Befunde bei der Untersuchung:
- Ohrenschütteln oder das dauerhafte Halten des Ohrs zur Seite.
- Schiefhalten des Kopfes.
- Das betroffene Ohr hängt tiefer und bleibt kaum „aufgerichtet“, wenn das Pferd die Ohren spitzt.
- Gelegentlich zeigen sich zusätzliches langsames Fressen, ein gesenkter Kopf, leichter Nasenausfluss, Kopfschütteln oder phasenweise leicht erhöhte Körpertemperatur.
Equine Gastric Ulmer Syndrome (EGUS)
Typisch für diese Erkrankung sind lange Fresspausen, zu hohe Getreidegaben oder Belastungen durch Stress in Haltung und Training. Dadurch wird die Magenschleimhaut gereizt; in schweren Fällen führt die Magensäure zu Entzündungen und letztlich zu Magengeschwüren (Magenulkus). Häufig ist auch die Speiseröhre betroffen. Verschiedene Studien zeigen, dass nahezu die Hälfte aller Freizeitpferde betroffen sein kann.
Die Symptome sind vielfältig und oft unspezifisch:
- Verhaltensänderungen: Unmut beim Gurten, Widerwillen oder „Zickigkeit“.
- Reaktion auf Stress: Auch kurzfristige Stressfaktoren wie Transporte im Hänger oder Rangkämpfe in der Herde können Geschwüre auslösen.
- Fressverhalten: Häufige, lange Pausen beim Fressen, vermindertes Fresstempo oder verbleibendes Futter im Trog.
- Körperliche Zeichen: Gelegentlich Durchfall, vermehrtes Hinsehen zum Bauch oder Kolik-ähnliche Symptome.
- Leistung und Verhalten: Leistungsabfall, Unlust, Koppen sowie Beißen oder Drohen beim Nachgurten können ebenfalls Hinweise sein.
Bei Verdacht sollte eine Abklärung erfolgen, um Magenschleimhautveränderungen oder Geschwüre zu diagnostizieren und geeignete Therapie- und Managementmaßnahmen zu besprechen. Eine Haaranalyse kann dabei sehr hilfreich sein.
Herzprobleme
Das Pferdeherz kann viele Funktionsstörungen über lange Zeit kompensieren, sodass erste Probleme oft nicht unmittelbar auffallen. Erhöhte Herzfrequenz oder ein verändertes Schlagvolumen bleiben häufig ohne sichtbare Leistungseinbuße. Auch ein erniedrigter Blutdruck oder eine Verdickung der Herzmuskelwand wird dem Pferd meist nicht anzusehen sein.
Erst im fortgeschrittenen Stadium treten deutliche Symptome auf. Dazu gehören Leistungsabfall und langsameres Erholen nach Belastung sowie Veränderungen der Herztöne und des Herzrhythmus. Flüssigkeitseinlagerungen (Ödeme), meist in der Unterbrust oder im Unterbauch, können auftreten; in schweren Fällen ist auch ein Lungenödem möglich. Eine bläuliche Verfärbung der Schleimhäute deutet auf Sauerstoffmangel im Blut hin.
Häufige Ursachen einer Herzinsuffizienz sind Erkrankungen der Herzklappen, des Herzmuskels oder des Herzbeutels; oft treten gleichzeitig Herzrhythmusstörungen auf. Dauerhafte Überbelastung sowie unzureichende Auf- und Abwärmphasen können das Herz zusätzlich schädigen.
Eine Haaranalyse kann konkrete Informationen zum Thema Herz und Kreislauf geben. Hierbei ist entscheidend ob das Pferd an einer funktionellen oder organischen Herzerkrankung leidet. Die funktionelle Herzstörung ist psychisch bedingt. Alle denkbaren Symptome (Herzrhythmusstörungen, Atemstörungen usw.) sind durch die Psyche verursacht, nicht durch das Organ. Die medikamentöse Behandlung muss demnach auch die Psyche berücksichtigen. Diesbezüglich sind Tierärzte meist überfragt.
Kniegelenksprobleme
Das Knie zählt zu den komplexesten Gelenken im Körper des Pferdes. Zwischen Ober- und Unterschenkel befinden sich zahlreiche knöcherne, knorpelige und bindegewebige Strukturen sowie mehrere Gelenkhöhlen, die eine exakte Darstellung und Abgrenzung von Schäden oft erschweren. Selbst moderne Röntgenaufnahmen liefern nur begrenzte Informationen, weil viele Weichteil- und Knorpelveränderungen damit nur schlecht erkennbar sind. Deshalb gestaltet sich die Ursachenklärung bei Lahmheiten im Knie häufig wie eine Detektivarbeit: Die Symptome sind oft unspezifisch, und verschiedene Krankheitsbilder können ähnliche klinische Zeichen hervorrufen.
Zu den häufigen Ursachen gehören unter anderem:
- Osteochondrosis dissecans (OCD) und lokale Knorpelschäden
- Verletzungen der Bänder (z. B. Außen- und Innenband, Kreuzbänder, Bänder der Kniescheibe)
- Schäden an den Menisken
- Degenerative Veränderungen wie Arthrose
- Entzündliche Prozesse und postoperative Probleme
Eine zielgerichtete Diagnostik ist entscheidend, um die Ursache möglichst schonend und effizient zu finden. Hier kann eine Haaranalyse beim Pferd als ergänzendes Screening erste Hinweise auf belastende Stoffwechsel- oder Belastungsfaktoren liefern und damit die Verdachtsdiagnose eingrenzen. Auf Basis solcher Vorinformationen lassen sich apparative Untersuchungen wie Röntgen, Ultraschall, Szintigraphie oder Arthroskopie gezielter planen und einsetzen.
Fehlt ein klarer initialer Anhaltspunkt, besteht die Gefahr, dass mehrere oder alle bildgebenden Verfahren nötig werden. Das ist nicht nur mit erheblichen Kosten verbunden, sondern kann auch für das Pferd eine große physische und psychische Belastung darstellen — durch wiederholte Sedierungen, lange Untersuchungszeiten und mögliche invasive Eingriffe. Eine frühzeitige, strukturierte Diagnostik hilft daher, Belastungen und Kosten zu minimieren und eine schnellere, präzisere Therapieplanung zu ermöglichen.
Hypophysenadenom (Cushing, PPID)
In der Pferdemedizin wird das ehemals als Cushing-Syndrom bezeichnete Krankheitsbild heute meist als PPID (Pituitary Pars Intermedia Dysfunction) bezeichnet, da diese Bezeichnung die zugrunde liegende Störung der Hypophyse treffender beschreibt. PPID ist die häufigste hormonelle Erkrankung älterer Pferde: Ungefähr 20 % der Tiere ab einem Alter von 15 Jahren sind betroffen.
Hinweise auf PPID sind:
- Verzögerter oder gestörter Fellwechsel mit langem, oft gewelltem oder krausem Haarwuchs (Hirsutismus)
- Auffälliger Muskelabbau, besonders Verlust der Rückenlinie, oft begleitet von einem sogenannten „Weidebauch“
- Veränderung der Fettverteilung, häufig im Bereich oberhalb der Augen (supraorbital)
- Wiederkehrende Hufrehe als häufige Folgeerkrankung
- Erhöhte Infektanfälligkeit und verändertes Verhalten (z. B. Lethargie)
- Vermehrtes Trinken (Polydipsie) und häufigeres Wasserlassen (Polyurie)
Früherkennung und gezielte Diagnostik sind wichtig, um Folgeerscheinungen zu minimieren und die Lebensqualität betroffener Pferde zu verbessern. Bei Verdacht auf PPID sollte eine Haaranalyse gemacht werden, um geeignete Tests und eine individuelle Therapie zu planen.
Vorbeugend wirken sorgfältige Hufpflege und regelmäßige Kontrollen, an die Belastungs- und Trainingsplanung, passende Hufbeschläge sowie eine frühzeitige Abklärung bei ersten Anzeichen von Unregelmäßigkeiten im Gang. Eine frühzeitige Diagnose ermöglicht gezielte therapeutische Maßnahmen (z. B. medikamentöse Entzündungshemmung, Gelenkinjektionen, physiotherapeutische Maßnahmen, Hufkorrektur oder in schweren Fällen chirurgische Intervention) und verbessert die Prognose für Erhalt der Beweglichkeit und Lebensqualität des Pferdes.